Mehr Schmetterlinge!

Schmetterlinge machen glücklich. Nicht nur, wenn wir verliebt sind. Schmetterlinge erinnern uns an Schönheit, Anmut und Leichtigkeit. Schmetterlinge lassen uns den Frühling erfahren. Sie sind jedoch nicht nur Frühlingsboten. Sie übernehmen auch eine bedeutende Rolle als Bestäuber von Blumen. Und als Nahrungsquelle für Vögel. Auch in der Wissenschaft sind sie wichtige Helfer, denn sie reagieren viel schneller als Pflanzen auf klimatische Veränderungen und auf Umweltverschmutzung. Diese Veränderungen, aber auch der Umstand, dass der Lebensraum der Schmetterlinge immer kleiner wird,  haben Schuld daran, dass die Zahl der Schmetterlinge in den vergangenen Jahren so drastisch gesunken ist. Sie finden nicht mehr genügend Blumenwiesen und Pflanzen, die sie für ihre Entwicklung von der Raupe zur Puppe und hin zum Schmetterling benötigen. 

Was können wir tun, damit wieder mehr Schmetterlinge in unseren Gärten flattern?

·     Pflanzen Sie in Ihrem Garten einheimische Pflanzen, denn mit exotischen Pflanzen können Schmetterlinge nicht viel anfangen. Besonders beliebt sind bei Schmetterlingen all jene Wildpflanzen, die gut duften. Beispielsweise der Lavendel oder die Blüten der Küchenkräuter. Denn Schmetterlinge werden nicht von den Farben der Blüten angezogen, sondern von ihrem Duft.

·     Pflanzen Sie Fenchel und Rüebli und lassen Sie das Gemüse für den Schmetterling blühen. Und mähen Sie die Brennnesseln in Ihrem Garten nicht! Sie sind wichtig für die Schmetterlinge, denn auf ihnen lagern sie ihre Eier ab. Und sie sind die Nahrungsgrundlage für die Raupen. Die Schwalbenschwanzraupe liebt den Fenchel. Die Tagpfauenraupe die Brennnessel.

Und was passiert, wenn sich die Raupen vollgefressen haben? Dann verlassen sie die Pflanze und bewegen sich etwa 50 Meter fort. Dabei entleeren sie ihren Darm und scheiden am Schluss sogar noch ihre Organe aus. Die Raupe sucht sich dann ein gutes Plätzchen aus, um sich in Ruhe zu verpuppen. Am liebsten hat sie Trockenmauern. Oder sie hängt sich an ein Holzstück. 

·     Trockenmauern schaffen Lebensraum für viele Tiere und Insekten. Vielleicht auch in Ihrem Garten?

Ist der Schmetterling nach zwei bis drei Wochen geschlüpft, bleibt er die ersten zwei Stunden an Ort und Stelle. Er kann noch nicht fliegen, da seine Flügel noch weich sind. In dieser Zeit ist der Schmetterling der grössten Gefahr ausgesetzt, da er nicht flüchten kann. Und er ist ein gefundenes Fressen für Katzen und Vögel. 

Übrigens: Männliche Schmetterlinge sind ganz einfach von den weiblichen zu unterscheiden. Sie fliegen nämlich eine gerade Linie, während ihre Partnerinnen kreuz und quer in Zickzacklinie fliegen. Natürlich nicht ohne Grund: Sie verteilen so ein breites Band ihrer Duftmarke, um die Männchen anzuziehen. Ob auch sie Schmetterlinge im Bauch haben?

Text: Maribél Jakober, Salamandra, April 2010. 

 

Fotos: http://www.salamandra.ch/naturgarten/schmetterlinge/

 

 

Kategorie: Naturgarten, Biodiversität, Trockenmauern

Tags: Schmetterlinge, Wildpflanzen, Trockenmauern

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